Auf Nummer sicher gehen – mit Kunststoff oder Metall?
Bei der Entwicklung eines jeden Produkts kommt der Wahl des geeigneten Materials eine große Bedeutung zu. Jeder Werkstoff bietet andere Eigenschaften und die zentralen Merkmale müssen gegeneinander abgewogen werden, um am Ende die gewünschten Anforderungen erfüllen zu können. Ästhetik, Langlebigkeit, Gewicht, Farbe, Robustheit und auch Kosten müssen für das bestmögliche Ergebnis sorgfältig betrachtet werden – ganz gleich, ob es sich um ein Spielzeug, einen Kuchen oder ein Elektrogerät handelt. Nur so entsteht ein sinnvolles Produkt.
Von immenser Bedeutung ist in jedem Fall, dass der Schutz der Verbraucher stets gewährleistet sein muss.
In Hinblick auf die öffentliche Sicherheit sind keine Kompromisse möglich.
Neben gesetzlich festgelegten Gesundheits- und Sicherheitsvorgaben besteht auch eine moralische Verpflichtung für das Wohlbefinden und den Schutz der Menschen.
Sehen wir uns einmal die Eigenschaften von zwei Materialien an, die vorwiegend für die Entwicklung von Displays verwendet werden. Wofür würden Sie sich bei bestimmten Bauteilen entscheiden – für Kunststoff oder Metall?
Feuerbeständigkeit – Brandausbreitung verhindern
Brandschutzvorschriften in öffentlichen Einrichtungen beeinflussen die Wahl des Materials besonders. Laut Gesetz müssen bei der Errichtung von Gebäuden feuerbeständige Elemente verbaut werden. So wird nicht nur das unkontrollierte Ausbreiten von Bränden verhindert, sondern die Menschen gewinnen auch mehr Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.
In einer Ausschreibung des Flughafens Brüssel von 2019 werden LCD- und LED-basierte Videowände als Wandverkleidung eingestuft. Für Hersteller von Elektrogeräten bedeutet das, dass ihre Produkte dieselben brandschutzrechtlichen Eigenschaften aufweisen müssen wie übliche Baumaterialien. In Brandprüfungen wird getestet, wie sich ein Produkt bei Feuer verhält, wie es die Ausbreitung der Flammen beeinflusst, welche Rauchentwicklung es zeigt und ob es brennend abtropft.
Ein Produkt kann nur dann zugelassen werden, wenn die Entwickler die Materialeigenschaften genau kennen und auf dieser Basis für die Herstellung von Elektrogeräten die richtige Wahl treffen.
- Als nicht-brennbarer, höchst hitzebeständiger Werkstoff mit hohem Schmelzpunkt nutzt sich Metall selbst unter extremen Temperaturen nur langsam ab.
- Kunststoff hingegen ist äußerst entzündlich, setzt beim Verbrennen gefährliche Chemikalien frei und fängt beim Schmelzen an zu tropfen.
Aufgrund seiner einfachen Herstellung kommt Kunststoff dennoch in bestimmten Komponenten zum Einsatz. Gehäuse oder Rahmen bilden das Grundgerüst eines Geräts und nehmen flächenmäßig einen großen, wenn nicht sogar den größten Teil ein. Hier ist die Materialwahl also besonders wichtig. Wofür würden Sie sich entscheiden – Kunststoff oder Metall?
Ein LED-Produkt mit Kunststoffgehäuse würde die Brandprüfung NICHT bestehen. Dieses Problem kann durch zusätzliche Maßnahmen in Form von strukturellen oder anlagenbezogenen Installationen wie Sprinkleranlagen und Rauchabsaugungen umgangen werden. Das bedeutet zwar höhere Investitionskosten, kommt aber der Sicherheit zugute. Was würden Sie wählen – Kunststoff oder Metall?
Hitzebeständigkeit – langes Produktleben und optimale Leistung
Auch wenn zu hoffen bleibt, dass die Feuerbeständigkeit eines Produkts sich niemals im Ernstfall bewähren muss, stellt die Wärmeentwicklung dennoch eine alltägliche Herausforderung für den Betrieb von Elektrogeräten dar.
Hitze und Elektronik vertragen sich nicht allzu gut. Daher liegt ein Hauptaugenmerk vieler Hersteller und Betreiber darauf, die Wärmeentwicklung zu kontrollieren und eine konstante Temperatur zu erreichen. So wird nicht nur die Lebensdauer des Geräts und seine beständige Leistung positiv beeinflusst, sondern auch Brandentwicklungen vorgebeugt.
- Metall ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter, führt Wärme effizient ab und lenkt sie von internen Vorgängen im Gerät weg.
- Kunststoff ist hingegen ein Wärmeisolator. Hohe Temperaturen im Geräteinneren können nicht entweichen und steigen stetig an.
Wenn Sie Ihre Investition schützen und die Lebensdauer Ihres Geräts verlängern möchten, welches Material würden Sie für das Gehäuse bevorzugen – Kunststoff oder Metall?
Präzision – die perfekte Ausrichtung
Erst mit einer passgenauen Positionierung entsteht der richtige visuelle Eindruck. Unregelmäßige oder zu große Abstände zwischen den einzelnen Modulen einer LED-Wand würden das Gesamtbild stören. Die Wärmeentwicklung sollte bei den entsprechenden Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden, da bei zu großer Hitze die Cabinets zur Unterstützung der LED-Pixelkarten beschädigt werden könnten.
- Metall lässt sich passgenau fertigen und weist auch bei wechselnden Temperaturen eine gleichbleibende Stärke und Robustheit auf.
- Kunststoff ist hingegen biegsam und dehnt sich bei wechselnden Temperaturen aus oder zieht sich zusammen.
Nach einer Investition in die neueste Technologie erwarten Sie ein schlankes und nahtloses Gesamtbild, das mit perfekter Ausrichtung und Einheitlichkeit den Eindruck entstehen lässt, es handle sich um eine riesige Leinwand, Sie möchten die Betrachter zum Staunen bringen. Welches Material eignet sich hier besser – Kunststoff oder Metall?
Wiederverwertbarkeit – Umweltbewusstes Handeln
Die Wiederverwertbarkeit eines Produkts wirkt sich nicht nur auf die Umwelt aus, sondern auch auf den Ruf Ihres Unternehmens. Organisationen müssen umweltbewusst handeln und so die Erwartungen der Stakeholder und der Gesellschaft als Ganzes erfüllen.
- Metall ist zu 100 Prozent recycelbar. Selbst nach einer mehrfachen Wiederverwertung ändern sich seine Eigenschaften nicht.
- Bei Kunststoff ergibt sich ein anderes Bild, denn hier lässt sich nicht alles recyceln. Aufgrund seiner Herstellungsweise kann Kunststoff nicht immer in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegt werden.
Welches Material können Sie in Hinblick auf Ihren ökologischen Fußabdruck guten Gewissens verwenden: Kunststoff oder Metall?
Wofür entscheiden Sie sich – Kunststoff oder Metall?
Es geht hier nicht einfach darum, Kosten und Qualität gegeneinander abzuwägen, sondern auch, beide Aspekte bestmöglich miteinander zu verbinden: ein zweckmäßiges Produkt zu einem vernünftigen Preis. Allein diese Abwägung ermöglicht bereits eine klare Entscheidung. Die eigentliche Frage ist ganz einfach: Warum sollte die Entscheidung überhaupt auf Kunststoff fallen?
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